Kolumbiens Vize-Präsidentin und Außenminister in München

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, Wissenschaftsjournalist
    DKF München
    Für den Blog im Februar 2023
  
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Text+Fotos (c) Wolfgang Chr. Goede 

Auch Kolumbien war zur 59. Münchner Sicherheitskonferenz MSC im Februar 2023 angereist. Hochrangige Regierungsvertreter*innen aus über 100 Ländern trafen sich zum traditionellen Austausch über Sicherheitsfragen, diesmal überschattet vom Russland-Ukraine Konflikt. 

Kolumbien wurde vertreten von der Vize-Präsidentin Francia Márquez sowie Álvaro Leyva, Außenminister und Kanzler. Beide nutzten die Gelegenheit, sich mit in München exilierten Kolumbianerinnen und Kolumbianern zu treffen. Die Veranstaltung wurde organisiert von der kolumbianischen Botschaft und dem Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstitut CAPAZ in Bogotá, geleitet vom Gießener Friedensforscher Stephan Peters.

Die Botschafterin Yadir Salazar Mejia und Professor Peters eröffneten „Wahrheit im Exil. Ein Weg zum Frieden in Kolumbien“. Ausgewählte Teilnehmer berichteten über ihre Verfolgung in Kolumbien durch militante Gruppen, Flucht nach Deutschland und ihr oft schweres Leben fernab der Heimat. Der 81-jährige Außenminister sprach über seine Engagements für den Frieden unter verschiedenen Regierungschefs sowie auch eigene Ausgrenzungen und Verfolgungen. Dabei überraschte er mit beeindruckender Rhetorik und erzählerischen Elementen. Besonders würdigte Leyva den Einsatz des bis August 2022 amtierenden deutschen Botschafters in Bogotá, Peter Ptassek, den er mit einem San Carlos Orden auszeichnete.

Vizepräsidentin Márquez

Die Vize-Kanzlerin erschien nur kurz, weil etliche Konferenztermine sie in Atem hielten. Regierungsvertreter aus aller Welt wollten in Privatgesprächen offensichtlich Auskunft über den Friedensprozess in Kolumbien und was sich daraus für eine friedvollere Gesellschaft lernen ließe. Auf diese Frage ging Márquez beim Treffen mit den Exilant*innen zur Enttäuschung mancher kaum ein (gleichwohl Adveniat in einem Communiqué zur Sicherheitskonferenz bedauerte, dass die Gewalt gegen die Zivilgesellschaft anhalte, 189 Menschenrechtsverteidiger*innen in 2022 ermordet worden seien). Die Afro-Kolumbianerin hob aber hervor, dass die Probleme rund um die Drogenkriminalität nur international gelöst werden könnten, auch durch Kontrolle der Geldwäsche im Globalen Norden; die Koka-Bauern seien das schwächste Glied in dieser Kette. Künstlerische Darbietungen aus Ballet und Musik begleiteten die Veranstaltung, die mit einem Imbiss und informellen Get-Together endete.

Vizepräsidentin Márquez mit Exilantinnen auf dem Podium

 

Außenminister Leyva

 

Professor Peters, CAPAZ

 

Bericht einer Exilantin

 

Veranstaltungsteam

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