Ein Kommentar zu Dr. Frank Sempers Beitrag vom 04.12.2021 zu „Kolumbien, fünf Jahre nach dem Friedensschluss“

Sehr geehrte Leser,
der DKF-Blog ist eine lebendige Plattform von Meinungen und Kommentaren zum Geschehen im aktuellen deutsch-kolumbianischen Umfeld. Kürzlich erreichte uns diese Zuschrift zum Blog-Beitrag von Dr. Frank Semper vom 04.12.2021 zu „Kolumbien, Fünf Jahre nach dem Friedensscluss“.

    
    Beitragsautor:

     Wolfgang Goede
     DKF München
     Für den Blog im Januar 2022

     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Vielen Dank Frank Semper für den kritischen Röntgenblick in die aktuelle Friedensarchitektur Kolumbiens. Drei ergänzende Perspektiven dazu:

Insgesamt hilft für das grundsätzliche Verständnis Wade Davis‘ synoptische Sicht. Seine lesenswerte Historie „Magdalena“ enthält eine Wertschätzung beider Präsidenten, den Falken Uribe und die Taube Santos. Aus dem Konzert von militärischer Offensive und Verhandeln ging der nunmehr fünf Jahre alte Friedensvertrag hervor => https://www.dkfev.de/downloads/KA_Archiv/ka_114_plus.pdf. Beide Friedensarchitekten sind hochkontrovers — natürlich: Wer sich bei Kolumbiens jahrhundertelanger Gewalthistorie auf diesen heißen Stuhl setzt, gerät in Gefahr, selber Feuer zu fangen.

Wie CAPAZ Direktor Professor Stefan Peters nicht müde wird zu betonen, auch bei seinem DKF Vortrag, steht und fällt der Frieden in Kolumbien mit einem Ausgleich der ungleichen Besitzverhältnisse und sozialen Gegensätze — diplomatisch gesagt: Hier ist noch sehr viel Luft nach oben ==>> https://www.dkfev.de/downloads/CAPAZ_DKFEV.pdf. Der politische Wille dazu, besonders auch in der Mittelklasse, könnte einen Booster vertragen.

Das Geschäftsmodell jeder Art von Kriminalität bleibt Kokain. Nicht nur für die Narcos. Vor Jahren ist die Guerilla bereits vom anstrengenden Kidnapping/Menschenhandel auf Coca-Trafficking umgestiegen. Mit exponentiell anwachsenden Profiten, getrieben vom Koka-Bonanza in Europa. Der Rohstoff, die Cocapflanze, gedeiht in Kolumbiens Klimagürtel wie Unkraut. Ihr Anbau bleibt infolge der unwegsamen Geografie unkontrollierbar (räumt auch die Biden Regierung ein). Die Befriedung Kolumbiens führt deshalb möglicherweise nur über eine Legalisierung von Kokain ===>>> https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/koks-ja-bitte-1